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Was genau ist eigentlich Haushalts-Zucker?
Jeder kennt die fein-weißen rieselnden Kristalle oder die kleinen Würfel, die Tee oder Kaffee so lecker süßen! Das ist unser Haushaltszucker oder auch Saccharose genannt. Ein Kohlenhydrat, bestehend aus den zwei Zuckermolekülen Glukose und Fruktose. Ursprünglich gewonnen aus der Zuckerrohrpflanze, wird er heute meist nur noch industriell aus der Zuckerrübe hergestellt.
Die Geschichte des Zuckers
Die Zuckerrohrpflanze gab es bereits schon 8.000 Jahre vor Christus in Polynesien. Nach Europa gelangte der daraus gewonnene Zucker aber erst 1.000 nach Christus. Zucker blieb lange ein Luxusartikel und war sehr teuer, da die Gewinnung eine sehr aufwendige und mühselige Angelegenheit war. Daher war die „süße Droge“ nur dem Adel vorbehalten. 1747 entdeckte dann ein deutscher Chemiker, dass man ebenso gut auch aus der heimischen Zuckerrübe diesen speziellen Zucker gewinnen konnte.
Die erste Zuckerrüben-Fabrik entstand 1801 in Schlesien. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Verfahren zur Gewinnung ständig verbessert, es entstand die Zuckerindustrie. Zucker war ab diesem Zeitpunkt für jedermann erhältlich und wurde ein Artikel des täglichen Bedarfs. Der Beginn der Zuckerinvasion!
Zucker in der Lebensmittelindustrie
Heute gibt es kaum ein Produkt der Lebensmittelindustrie, dem diese Art Zucker nicht zugesetzt wird. Denn für die Industrie ist er ein billiges Süßungsmittel, ein alternativer Geschmacksträger und ein ständig verfügbarer Konservierungsstoff. Schön für die Industrie: Aber was aber passiert mit uns, wenn wir deshalb zu viel Zucker essen oder trinken? Ständig hoher Zuckernachschub kann schlimme Folgen haben:
Folgen von zu viel Zucker
- Diabetes 2, hervorgerufen durch starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels
- Übergewicht, weil überschüßiger Zucker in Fettpolster umgewandelt wird
- Schädigung der Gefäße, da sich Zucker in den Blutbahnen ablagert
- Störung der Damflora, da Zucker die Funktion unserer guten Darmbakterien extrem negativ beeinflusst
- Die Entstehung einer Fettleber, da das Zuckermolekül Fruktose nur über die Leber verstoffwechselt werden kann.
Zuviel Zucker kann also krank machen, daher ist es absolut notwendig, soviel wie möglich auf den Genuss des zu Recht als „leere“ Kalorie bezeichneten Haushaltszucker zu verzichten – denn er liefert nichts: Keine Vitamine, keine Mineral- oder Ballaststoffe, keine Gesundheit. Sein einziger Wert: Er gibt für einen kurzen Moment schnelle Energie und schmeckt natürlich unglaublich lecker!
Der versteckte Zucker
Mit welchen Namen uns die Lebensmittelindustrie ihre Produkte (ver)süßt!
Heutzutage ist es kaum noch möglich im Supermarkt ein industriell hergestelltes Lebensmittel zu finden, dem nicht Zucker zugesetzt wurde. Gesüßtes verkauft sich einfach besser!
Selbst Produkte von denen man es nie erwarten würde, wie zum Beispiel Gewürzmischungen, bleiben nicht vom Zuckerzusatz verschont. Fettreduzierten Lebensmitteln wird Zucker als Ersatz für ein Mehr an Geschmack zugesetzt. Sogar in den extra für Kinder gefertigten Produkten, wie Joghurts oder Getränken ist eine extrem hohe Menge an Zucker zu finden. Kein Wunder also, dass sich unser Geschmacksknospen an eine Verzuckerung gewöhnt haben und nach immer mehr verlangen! Natürlich wissen wir, das zuviel Zucker nicht gesund ist.
Aber ein Hinweis „Achtung, mit Zucker“ findet sich nicht auf der Verpackung – leider ist eher das Gegenteil der Fall. Der wahre Zuckergehalt der Produkte wird mit einer Vielzahl von Bezeichnungen verschleiert, was ganz und gar nicht verbraucherfreundlich ist.
Hier findet ihr eine Liste von „Zuckernamen“ mit der die Lebensmittelindustrie uns sehr kreativ in die Irre führt:
- Agavendicksaft
- Ahornsirup
- Apfelsüße
- Datteln
- Dextrin
- Dextrose
- Dicksaft
- Fruchtextrakt
- Fruchtkonzentrat
- Fruchtpürree
- Fruchtsaftkonzentrat
- Fruchtsüße
- Fruktose
- Fruktose-Glukose-Sirup
- Fruktosesirup
- Galaktose
- Gerstenmalz
- Gerstenmalzextrakt
- getrocknete Früchte
- gezuckerte Kondensmilch
- Glukose
- Glukose-Fruktose-Sirup
- Glukosesirup
- Honig
- Inulin
- Invertzucker
- Invertzuckercreme
- Invertzuckersirup
- Joghurtpulver
- Karamellsirup
- Kokosblütenzucker
- konzentrierte Fruchtsäfte
- Laktose
- Maissirup
- Maltose
- Malzextrakt
- Malzzucker
- Matodextrin
- Melasse
- Milchzucker
- Molkenerzeugnis
- Molkenpulver
- Oligofruktose
- Oligofruktosesirup
- Polydextrose
- Raffinadenzucker
- Raffinose
- Reissirup
- Rohrzucker
- Rosinen
- Rübenzucker
- Saccharose
- Stärkesirup
- Süßmolkenpulver
- Traubenfrucht
- Traubensüße
- Trockenobst
- Weizendextrin
Die Liste ist endlos lang. Beim nächsten Einkauf also unbedingt einen Blick auf die Zutatenliste werfen ;-).